SEINES ZEICHENS STEINMETZ - STEINMETZZEICHEN
... das ist ein FORSCHUNGSTHEMA
       Die Bedeutung der Steinmetzzeichen wird in seiner Betrachtung in den Mittelpunkt gestellt. Es erscheint nicht als Fußnote oder Anhang bei der Untersuchung eines konkreten Objektes. Vielmehr soll das Steinmetzzeichen in seiner Darstellung, Form, Formenentwicklung und Anwendung der Ausgangspunkt für umfangreiche Betrachtungen sein. Dabei sind die Beziehungen der grafischen Steinmetzzeichen zu ihrer Verbreitung im Zeitraum vom 14. bis 17. Jahrhundert ebenso zum Gegenstand dieser Arbeit geworden, wie die Betrachtung der mittelalterlichen Bauverhältnisse. Nicht unwesentlich ist dabei die Erfahrung, daß die Auswertung registrierter Steinmetzzeichen an einem konkreten Baukörper nachfolgende Aussagen ermöglichen oder präzisieren kann:
- zeitliche Abläufe und Geschwindigkeit der Baumaßnahme
- Koordinierung und spezifische Einteilungen der Steinmetzgruppen
- die Anordnung konstruktiver und statisch tragender Teile am Baukörper
- Art und Umfang der Baumaßnahme (oder Teilmaßnahme)
- Art und Weise der Umsetzung der Pläne in der Bauphase
- relative Anzahl der am Bau tätigen Werkleute
- Änderungen während der Bauausführung
- Bauunterbrechungen
       Zudem ermöglicht das Steinmetzzeichen als persönliches Signum eines Steinmetzen im Idealfall Kenntnisse über dessen Arbeitsstätten, Aufenthalte und Leistungen. Über das vorgefundene Steinmetzzeichen den Urheber, seine Wirkungsstätten und Lebensdaten zu ermitteln, ist daher ein Anspruch dieser Arbeit. Es versteht sich von selbst, daß die Begrenztheit der gesammelten Daten keine erschöpfenden Schlüsse zulassen.
       Für die Beurteilung der Anwendung eines Steinmetzzeichens ist es unerläßlich die geschichtlichen Rahmenbedingungen genau zu betrachten. Wie funktionierte zum Beispiel eine mittelalterliche Baustelle, wer verfügte über ein Steinmetzzeichen? Was waren die Voraussetzungen für dessen Anwendung? Sind stilistische Auffassungen einzelner Bau- und Werkmeister, Steinmetze oder Steinmetzgruppen, deren Verpflichtungen gegenüber dem Klerus oder den Landesherren, geographische Bewegungen der Steinmetzen unter den verschiedensten gesellschaftlichen Gegebenheiten und deren Bewegungsfreiheit in den jeweiligen politischen Grenzen rekonstruierbar?
       Durch die anhaltende Verwitterung von Steinoberflächen, die Beschädigungen und Zerstörungen der letzten Jahrhunderte und nicht zuletzt auch durch eine Vielzahl von Überarbeitungen, ist bedauerlicherweise ein großer Verlust von Steinmetzzeichen an allen Baukörpern festzustellen. Die Erfassung ist daher zu einem Wettlauf mit der Zeit geworden. 
       Mit dieser Arbeit sollen Kollegen und Interessenten im Bereich der Bauforschung, Denkmalpflege und mittelalterlicher Archäologie angesprochen werden. Neben dem Angebot eines Registers als Nachschlagewerk überregional vorgefundener Steinmetzzeichen, soll gleichzeitig in einer Abhandlung das Steinmetzzeichen einer differenzierten Betrachtung unterzogen werden. Das Nachschlagewerk als Grundlage für weitere Nachforschungen. Das Zusammentragen und Auswerten von Steinmetzzeichen mit Rückschlüssen auf deren mögliche Urheber und Ihrer Lebens- und Arbeitsstationen sollen hierbei angeregt werden.
Voraussetzung hierfür ist die quantitative Erfassung, welche nunmehr in einer ersten Fassung vorgelegt werden kann.
Wegen der hohen Verluste originaler Oberflächen an bedeutenden Bauwerken, ist das historische Zeugnis "Steinmetzzeichen" vielerorts bereits unwiederbringlich verlorengegangen. Andererseits ermöglichen die heute überdurchschnittlich vielen Restaurierungs- und Baumaßnahmen an denkmalgeschützten Objekten eine Erfassung und Registratur bisher unbekannter Steinmetzzeichen. Ein weiteres Vorantreiben dieses Projektes ist nur durch gegenseitige Zuarbeit und Unterstützung möglich.
 
 
 
 
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